Macro-Fotografie - Teil 1 |
20. August 2015 |
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Viele Fotografen befassen sich immer wieder mit dem Thema "Macro-Fotografie", ich möchte hier einen kurzen Artikel zu diesem Thema, quasi als "Einführung in die Nah-Fotografie" verfassen, um dieses Thema für Fotoeinsteiger etwas verständlicher zu machen und den Einstieg in diese Art der Themenfotografie zu erleichtern. |
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Nützlich für die Macro-Fotografie sind Kameras mit Wechselobjektiven, da diese mehr technische Möglichkeiten für die Umsetzung der Nahaufnahmen bieten. Unumgänglich für gelungene Nahaufnahmen ist aber ein Stativ, besser noch ein Stativ mit Einstellschlitten, da im Nahbereich die Schärfentiefe nur einige Millimeter beträgt und hierbei die Gefahr des Verwackelns bei Freihandfotos sehr groß ist. In diesem Artikel möchte ich eine Übersicht über die nötige technische Ausstattung für die Nah-Fotografie beschreiben. In einem weiteren Artikel werde ich über das Set für die Macrofotographie schreiben und einige Musterbilder herzeigen. |
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Nahlinsen: |
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Die billigste Möglichkeit für Nahaufnahmen sind
Nahlinsen (Close-Up-Lens). Diese werden meist in einem Set aus 3
bis 5 Linsen angeboten und ihre Vergrößerungswirkung (Brechwert der
Linse) wird in Dioptrien angegeben, zB. +1, +2 +4 und +10. Die meisten
dieser Vorsatzfilter haben ein doppeltes Schraubgewinde zur Steigerung
der Wirkung durch die Kombination der Linsen. Die Preise für ein solches
Filterset bewegen sich je nach Qualität und Durchmesser der Linsen
zwischen 20.- und 200.- Euro. Der maximale Abstand zwischen der
Nahlinse und dem Objekt beträgt für eine +2 Dioptrien Nahlinse 0,5 Meter
und für eine +4 Dioptrien Nahlinse 0,25m. Bei diesem Abstand wird das
Objekt ins Unendliche abgebildet und kann somit auf einem Objektiv mit
Fokuseinstellung "Unendlich" abgebildet werden. |
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Nahlinse von Soligor +1, +2,+4 |
© Don RoMiFe |
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Nahlinse von Soligor +1, +2,+4 |
© Don RoMiFe |
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Nahlinse von Soligor +4 |
© Don RoMiFe |
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Zwischenringe: |
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Eine weitere, sehr günstige Methode für die
Macro-Fotografie ist die Verwendung von Zwischenringen. Hierfür wird ein
Zwischenring zwischen dem Kameragehäuse und dem Objektiv eingesetzt,
dafür nötig ist eine Kamera mit Wechselobjektiv, wie eine
Spiegelreflexkamera. Durch diesen Zwischenring wird die Bildweite
verlängert, um den Abbildungsmaßstab für den Nahbereich zu vergrößern.
Zwischenringe besitzen keine optischen Linsen, sind also nur "leere"
lichtdichte Ringe. Durch den Zwischenring wird der Abstand zwischen dem
zu fotografierenden Objekt und dem Sensor der Kamera verlängert, dadurch
kann näher an der Objekt herangegangen werden und der Abbildungsmaßstab
vergrößert sich. |
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Olympus ExtensionTube EX-25 |
© Don RoMiFe |
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Zwischenringe für FourThirds ohne Kontakte |
© Don RoMiFe |
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© Don RoMiFe |
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© Don RoMiFe |
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Macro-Objektive: |
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Die wohl beste technische, leider auch teuerste Möglichkeit für Nahaufnahmen sind die eigens dafür gebauten Macro-Objektive. Mit ihrer Hilfe ist es möglich einen besonders geringen Abstand zum Objekt zu wählen und damit einen großen Abbildungsmaßstab zu erzielen. Die meisten Makro-Objektive sind keine Zoom-Objektive, sondern haben eine fixe Brennweite von zB. 60mm, 100mm oder 200mm. Fast alle Objektivanbieter haben solche Objektive im Angebot. Meine Empfehlung ist ein ca. 100mm Makro-Teleobjektiv (ohne Zoom), da der Arbeitsabstand größer ist als bei kürzeren Brennweiten und der Telebereich auch optimal für Porträtaufnahmen verwendet werden kann. Der größere Arbeitsabstand bei einem 100mm Macro-Objektiv ermöglicht auch eine bessere Ausleuchtung des Objekts. Makro-Zoomobjektive sind für wirkliche Macro-Aufnahmen nicht geeignet, da im Nahbereich starke Bildfeldkrümmungen und ein Schärfeverlust gegen den Rand auftritt. |
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Olympus 50mm 1:2 Macro-Objektiv |
© Don RoMiFe |
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Olympus 50mm 1:2 Macro-Objektiv |
© Don RoMiFe |
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Retroadapter: | |||
Ein Retroadapter ermöglicht Nahaufnahmen ohne aufwändige technische Ausrüstung und um wenig Geld. Der Retroadapter, auch Umkehrring genannt, wird in das Filtergewinde des Objektiv geschraubt und mit der anderen Seite des Adapters in den Bajonett-Verschluß der Kamera gesteckt. Damit ist das Objektiv verkehrt herum an der Kamera montiert. Man verwendet hauptsächlich Normal- und Weitwinkelobjektive mit fester Brennweite, dies ermöglicht Abbildungen um den Maßstab 1:1 und größer. Durch den Umkehrring verliert man allerdings alle Automatikfunktionen der Kamera und muss die Blende händisch einstellen. Die Scharfstellung erfolgt durch Bewegung der Kamera zum bzw vom Objekt. |
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Balgengerät: | |||
Balgengeräte arbeiten wie Zwischenringe, nur mit variabler Länge. Balgengeräte ermöglichen eine variable Verbindung zwischen Kamera und Objektiv. Die Kamera und das Objektiv werden auf einer Schiene montiert und lassen sich auf dieser variabel verstellen. Der Balgen ist die lichtdichte Verbindung zwischen Kamera und Objektiv. Auf manchen Balgengeräte lassen sich auch Retroadapter montieren. |
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Stativ: | |||
Beim Makroaufnahmen ist ein Stativ fast unentbehrlich, da das Stativ für die stabile Aufstellung der Kamera nötig ist. Durch die meist mehreren variablen Teleskopbeine lässt sich die Kamera in der für das Foto nötig Position fixieren. Die Wahl des Stativ hängt meist nicht nur von der Standfestigkeit ab, sondern auch Faktoren wie Handlichkeit, Vielseitigkeit und natürlich das Gewicht spielen eine Rolle. Durch die Verwendung von Zwischenringen wird die Belichtungsdauer verlängert, was ebenfalls die Verwendung eines Stativs notwendig macht. Speziell im Macrobereich mit der sehr geringen Tiefenschärfe ist ein Freihandfotographieren fast nicht möglich, da bereits einige Millimeter Abstandsveränderung zu anderen Schärfepunkten im Bild führen. Bei der Macrofotografie kommen meist Dreibeinstative (auch Tripod genannt) zum Einsatz. Für den Einsatz bei der Fotographie verwende ich auch kleine Tischstative, da diese es mir ermöglichen den Fotoapparat näher am Boden und damit näher an einer Pflanze oder einem Insekt zu platzieren. |
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Fernauslöser: | |||
Von Vorteil für das Auslösen des Fotoapparates hat sich im Bereich der Makrofotographie ein Fernauslöser erwiesen. Dabei unterscheidet man zwischen Funkauslöser oder kabelgebundenen Auslöser. Ein Fernauslöser erleichtert die Fotografie spezielle, wenn sich der Fotoapparat ziemlich nahe am Boden befindet und man dann nur mehr in "Bauchlage" fotografieren könnte. Er hilft aber auch um Verwackelungen zu vermeiden, welche durch das Berühren der Kamera entstehen. |
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kabelgebundener Fernauslöser und Funkfernauslöser |
© Don RoMiFe |
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Displaylupe: | |||
Die Displaylupe (auch Viewfinder genannt) kann auf dem Live-Monitor montiert werden und erleichtert die Scharfeinstellung des Motivs. Durch die komplette Abschirmung des Umgebungslichtes wird der Live-Monitor der Kamera zum idealen Sucherbild. Meist bieten diese Viewfinder einen Vergrößerungsfaktor von 2 bis 3x und erlauben so eine exakte Beurteilung der Aufnahmen im Makro-Bereich. Neben der technischen Beurteilung von Belichtung und Schärfe kann der Bildaufbau besonders gut beurteilt werden. Bei den meisten Modellen wird ein dünner Metallrahmen am Kameramonitor fixiert und über kleine Magnete in der Displaylupe haftet diese am Kameragehäuse und kann auch wieder leicht entfernt werden. |
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Viewfinder |
© Don RoMiFe |
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© Don RoMiFe |
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Einstellschlitten: | |||
Für die Macrofotographie haben sich Einstellschlitten (auch Marcoschlitten genannt) sehr bewährt, diese werden zwischen Stativ und Kamera montiert. Die Einstellschlitten ermöglichen es die Kamera stufenlos und millimetergenau zu Bewegen. Dies erleichtert das manuelle Scharfstellen, da der Schärfebereich sehr klein ist und das Fokussieren dementsprechend schwer ist. Meist haben die Einstellschlitten zwei Schrauben als Bedienelemente, mit einer Schraube kann millimetergenau die Kamera an das Objekt geführt werden, mit der zweiten Schraube kann die Einstellung fixiert werden. Werden zwei Einstellschlitten um 90 Grad zueinander montiert, spricht man von einem Kreuzschlitten. Dieser Kreuzschlitten ermöglicht die Bewegung der Kamera sowohl vor und zurück, als auch seitwärts. |
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Macro-Einstellschlitten |
© Don RoMiFe |
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Macro-Kreuzschlitten |
© Don RoMiFe |
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Macro-Ringlicht und Beleuchtung: | |||
Die Beleuchtung ist bei der Macro-Fotografie eine besonders schwierige Sache. Durch den geringen Abstand zwischen dem Objekt und dem Objektiv ist es ziemlich schwer auch noch eine Lichtquelle dazwischen unterzubringen. Für diesen Anwendungsfall haben sich daher auch spezielle Beleuchtungen entwickelt. Sehr häufig wird bei der Macrofotografie ein Macro-Ringblitz oder ein Macro-Ringlicht verwenden. Diese Ringleuchte wird am Objektiv befestigt und bestrahlt damit direkt das Objekt. Aber auch sogenannte Zangen-Blitze, welche das Objekt von zwei Seiten beleuchten haben ihre Vorteile. Auch für die Macro-Fotografie in der Natur, im dunklen Wald ist eine Lichtquelle meist von Vorteil, hierfür verwende ich meist ein kleines, leicht transportables LED-Licht, welches einfach an das Objekt herangeführt werden kann. |
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Macro-Ringlicht |
© Don RoMiFe |
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Macro-Ringlicht |
© Don RoMiFe |
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© Don RoMiFe |
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